5.1.4 Der Eisenhammer / Das Hammerwerk
Ein Hammerwerk ( = Eisenhammer) ist ein Handwerksbetrieb zur Herstellung von Schmiedeeisen und daraus
gefertigten Gebrauchsgütern aus der Zeit vor der Industrialisierung.
Das namensgebende Merkmal dieser Hammerschmieden war der mit Wasserkraft angetriebene Schwanzhammer.
Das Anheben des Hammers übernahm eine Welle, auf der radiale „Daumen“ befestigt waren, die das Ende des
Hammerstiels periodisch hinunterdrückten und somit den Hammerkopf anhoben.
Beim Auf- und Niederfallen bewegte sich Letzterer in einer Kreislinie. Die Hammerbahn wurde zur langen Nutzung verstählt.
Die im Rennofen entstandene Luppe (wegen ihrer porösen Konsistenz auch Eisenschwamm genannt), wurde zunächst
per Hand durch Vorschlaghämmer verdichtet. Darauf wurde das Eisen meist mit dem maschinellen Schwanzhammer
oder Vorschlaghämmer mehrfach ausgeschmiedet, bis sämtliche Schlacke und Kohlereste entfernt waren.
Das ausgeschmiedete Eisen konnte anschließend als weiches Schmiedeeisen direkt weiterverwendet werden.
Eisenhammer:
Im Hintergrund sieht man den
Rennofen, davor wird eine Luppe
grob von Schlackeresten befreit.
Ganz im Vordergrund geschieht
das Ausschmieden der
Luppe unter dem Hammer.
(Quelle:
Agricola, Georgius (1556):
De re metallica libri XII. - Basel.)