Das Handwerk
Die Vorbereitungen
Das Holz für einen Meiler fällte der Köhler selber – vorwiegend im Winter. Das Holz wurde dann in ca. 1m lange Stücke
geschnitten, gespalten und dann solange gelagert, bis es trocken genug war. Obwohl jede Holzart für die Erzeugung der
Holzkohle geeignet ist, wird heute hauptsächlich Buche verwendet. Die daraus entstandene Holzkohle war besonders gut
und konnte vom Köhler teurer verkauft werden. Der Köhler betrieb die Meiler hauptberuflich und so kam es darauf an
möglichst großen Gewinn zu machen. Oft wurden auch mehrere Meiler zur selben Zeit betrieben. Manchmal arbeiteten
mehrere Köhler zusammen.
Vorteile von Holzkohle gegenüber anderen Brennstoffen:
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sie hat einen hohen Heizwert
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sie hat geringes Gewicht als Holz (z.B. Buchenkohle nur 25% davon)
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sie erzeugt weniger Rauch
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sie hat einen geringen Aschegehalt
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sie ist frei von Schwefel, Phosphor
Eine Metallerzeugung z.B. Kupfer oder Eisen ist ohne Holzkohle nicht möglich gewesen.
Ohne Holzkohle wäre die Steinzeit nie zuende gegangen.
Die Meilerplatte, der Ort an dem der Meiler aufgebaut wird, sollte 15 bis 20 m im Durchmesser sein, eben und
windgeschützt. Auch soll es Wasser in der Nähe geben. Der Wind beeinflusste den Brand des Meilers und das Wasser
wurde zum Löschen benötigt. Der Untergrund muss trocken sein. Am besten eignen sich schon alte Meilerplatten. Dort ist
der Boden sehr trocken und luftdicht. Außerdem steht das passende Abdeckmaterial – die Lösche – ein Gemisch aus Sand
und Kohlenstaub zur Verfügung. Je öfters eine Meilerplatte genutzt wird, desto besser wird die erzeugte Holzkohle.
Das Köhlerleben
„... Ein traurigeres Leben als das eines Köhlers kann man sich wohl nicht denken. Meilenweit oft entfernt, selbst von dem ärmlichen
Dörfchen, in dem er seine Freunde und seine Liebe hat, lebt er den schönsten Teil des Jahres über in den grausevollsten
Bergschluchten, in den tiefsten Waldwüsten, ein Hüttchen von Brettern ist seine Wohnung ... „
(Beschreibung des harten Köhlerlebens im Schneeberggebiet, Niederöstereich 1807)
Das Köhlern ist ausgesprochene Spezialistenarbeit. Es wurde in der ländlichen Gegend auch von den Bauern betrieben. Sie
konnten damit auch aus kleineren Bäumen noch Gewinn erzielen. Nahe dem Meilerplatz wurde eine Köhlerhütte
aufgebaut. Sie bestand aus Holzstangen die aneinander gelegt wurden. So entstand ein zeltähnliches Gebilde. Grasnarben
deckten die Hütte ab und bildeten einen Regenschutz. In der Hütte konnte Feuer gemacht werden. Der Rauch zog über eine
Öffnung in der Spitze der Hütte ab. Als zusätzlicher Regenschutz wurde diese Öffnung durch ein Brett oder einen „Hut“
abgedeckt.
Der Meiler muss rund um die Uhr betreut werden. Solange er brennt, kann der Köhler den Meilerplatz nicht verlassen. In
der Nacht muss er den Schlaf alle 1 bis 2 Stunden unterbrechen.
Die Köhler lebten hauptsächlich von Brot, Suppe oder Speck. Da sie die meiste Zeit im Wald verbrachten, nutzten einige
Köhler auch die dort vorhandenen Möglichkeiten. Wilderei war keine Seltenheit. Aus diesem Grund war der Förster „oft zu
Gast“ – er kontrollierte, ob bei den Mahlzeiten alles rechtens war. Auch eine Flasche Schnaps dufte nicht fehlen.
Wegen der Lebensweise in der Einsamkeit galten die „Schwarzen Männer“ als seltsam und waren schlecht
angesehen. Das Köhlerhandwerk zählte zu den „Unehrbaren Berufen“ so wie die Huren, Abdecker, Bader und
Müller.
Hier erfahren Sie mehr über den Beruf des Köhlers : „Berufe dieser Welt“
Der Bau des Meilers
Schnitt durch einen Meiler:
(1) Zündschacht, Quandel
(2) und (3) geschichtetes Holz
(4) Innere Abdeckung aus Reisig und Grasnarbe
(5) äußere Abdeckung aus Sand und Holzkohlenstaub; die Lösche
Zur Erzeugung der Holzkohle gibt es 4 Schritte:
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Der Aufbau
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Das Abdecken
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Das Brennen
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Die Holzkohlenernte
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